Egal, wem ich erzählte, dass ich mich diesen Monat mit dem Thema „Pizza und Wein“ beschäftige, es kamen immer dieselben zwei Reaktionen.
Reaktion 1: „Zu Pizza trinkt man Bier!“
Reaktion 2: „Ach! So wie in der Pizzawerbung! Romantisches Dinner bei Kerzenlicht mit Pizza und Rotwein!“
Und ja, beide haben recht – aber nur bedingt! Tatsächlich wird in Restaurants Norditaliens klassischerweise Bier zu einer Pizza gereicht und kein Wein. Das sollte jedoch kein Hindernis sein, wenn einem selbst der Sinn nach Wein steht.
Und der klassische kräftige Rotwein aus der Pizzawerbung kann tatsächlich genau der richtige Griff sein. Es kommt dabei nur auf die Pizza an!
Wie auch in allen anderen Bereichen kann man keine pauschale Weinempfehlung zum Oberthema „Pizza“ geben, denn entscheidend ist der Belag! Pizza kann wahnsinnig vielfältig sein und wer schon ein mal selbst eine Pizza gebacken hat, der weiß, wie verführerisch es ist, mit neuen Zutaten und Kombinationen zu experimentieren. Theoretisch gibt es nichts, was man nicht auf eine Pizza tun könnte und wer gerne einen schönen Wein dazu genießen möchte, der sollte deshalb genauestens auf den Belag achten, denn der ist ausschlaggebend für die Wahl des Weines.
Und wie immer sollte der Wein den Geschmack der Zutaten auf dem Teller unterstreichen.
Eine weitere, eher exotische Art der Pizza habe ich besonders gerne: Die weiße Pizza! Ich gebe zu, sie sieht ein bisschen aus, als hätte man den Belag vergessen, denn sie wird meist mit Ricotta statt Tomatensauce bestrichen, was sie etwas blass aussehen lässt. Von diesem Eindruck sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen! Eine kleine Eigenkreation habe ich euch heute mitgebracht: Eine weiße Pizza mit Spargelsalat-Belag. Denn wer Wein zu seiner Pizza trinken mag, der darf auch Spargel drauf tun!
Ich trinke zu meiner Pizza, die eher cremig und frühlingshaft ist, einen grünen Silvaner aus dem Jahr 2013 vom Weingut Pawis. Er ist leicht und angenehm trocken – und ist damit für mich der perfekte Begleiter.
Rezept für 1 Pizza
Für den Pizzateig:
1 Schuss lauwarmes Wasser
1/2 TL Zucker
¼ Würfel Hefe
250 g Mehl
50 g Hartweizengrieß
ca. 100 ml kaltes Wasser
1 TL Salz
1 EL Olivenöl
Für den Belag:
150 g Ricotta
1 Zitrone (ungespritzt)
1 Handvoll geriebener Parmesan
Für das Topping:
250 g grüner Spargel
etwas Olivenöl
2 Handvoll Rucola
2 Handvoll Parmesanhobel
3 EL Weißweinessig
½ TL Senf
1/2 TL Honig
2 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
1 kleine Schalotte
1 Tomate
1 Handvoll Pinienkerne
Die Hefe und den Zucker im lauwarmen Wasser auflösen und einige Minuten stehen lassen.
Nun das Mehl und den Grieß in einer großen Schüssel vermengen. Die Hefemischung hinzugeben und mit dem Knetaufsatz des Handrührers rühren. Dabei langsam das kalte Wasser hinzugeben, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Zum Schluss Salz und Öl einrühren und alles für mindestens 5 Minuten gut durchkneten.
Den Teig in Folie einschlagen und an einem warmen Ort für ca. 15 Minuten ruhen lassen.
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
Währenddessen die Schale der Zitrone abreiben und den Saft auspressen. Die Schale mit dem Ricotta und dem Parmesan verrühren und die Masse mit etwas Zitronensaft abschmecken.
Die holzigen Enden des Spargels abschneiden und die Stangen in Rauten schneiden.
Den Pizzateig dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen und mit der Ricotta-Masse bestreichen. Die Pizza backen, bis der Rand schön knusprig und goldbraun ist.
In der Zwischenzeit in einer Pfanne etwas Olivenöl zerlassen und die Spargelstücke darin andünsten, bis sie gar sind.
Aus dem Weißwein, dem Senf und dem Honig ein Dressing mixen. Das Olivenöl langsam hinzugeben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Schalotte abziehen und sehr fein würfeln und die Tomate ebenfalls in Würfel schneiden.
Nun den Spargel mit den Schalottenwürfeln, den Tomatenwürfeln und dem Dressing vermengen.
In einer zweiten Pfanne die Pinienkerne ohne Öl anrösten.
Die heiße Pizza mit dem Rucola belegen; den Spargelsalat, die Pinienkerne und die Parmesanhobel darüber geben und sofort servieren.
Fertig!
Ich habe zu meiner Pizza, die eher cremig und frühlingshaft ist, einen grünen Silvaner aus dem Jahr 2013 vom Weingut Pawis getrunken. Er ist leicht und angenehm trocken – und war damit für mich der perfekte Begleiter.
Prost!
Mia