Patrick Hansen von der Minibar Büsum im Interview

Nachgefragt bei Patrick Hansen | Vinothek Minibar Büsum

Wie bist Du zum Wein gekommen & was fasziniert Dich bis heute daran?

Wein hat bei uns in der Familie immer schon eine große Rolle gespielt. Beruflich gesehen bin ich erst später als Quereinsteiger durch meine Frau und deren Familienbetrieb „Zur alten Post“ dazu gekommen. Als BWLer kümmre ich mich bei dort hauptsächlich um Vermarktung und kaufmännische Themen. Aber da wir die Möglichkeit hatten, das bestehende Restaurant umzukrempeln und zu modernisieren, haben wir auch das Thema Wein intensiv betrachten können. Bis dahin spielte der Weinverkauf für den Umsatz keine entscheidende Rolle und wir konnten ohne große Risiken die Karte neu zusammenstellen und experimentieren. Der Fokus liegt inzwischen auf kleineren Weingütern, die biologisch-organisch und biodynamisch arbeiten, aber auch Winzern von Weltruf.

Patrick & Andra Hansen, Inhaber der Vinothek Minibar Büsum
Patrick & Andra Hansen, Inhaber der Vinothek Minibar Büsum

Welcher Wein oder welches Weinerlebnis ist Dir prägend in Erinnerung geblieben? Warum?

Das war ein Weinerlebnis zu Beginn meiner Beziehung mit meiner jetzigen Frau Andra. Da auch damals schon das Thema Wein eine gemeinsame Leidenschaft von uns war, schenkte ich ihr die ersten „vernünftigen“ Weingläser, Riesling Grand Cru Gläser von Riedel. Auf dem Weg zu ihr fiel mir ein, dass ich gar keinen passenden Wein hatte und ging schnell zu einem kleinen Weinhändler ums Eck. Dieser hatte einen 1999er Altenberg de Bergheim, Riesling Grand Cru von Gustave Lorentz. Die Flasche war stehend gelagert und leider auch zu warm, aber da meine Tante und mein Onkel zufälligerweise im selben Ort wie der Winzer wohnen und ich die Weine von Lorentz schon immer mit meiner Familie verbinde, fand ich es eine passende Wahl. Wir kühlten den Wein direkt ein und tranken ihn aus den neuen Gläsern. Der Wein zeigte sich mit 14 Jahren Reife perfekt und wunderschön. Damit fing das Thema Wein-Entdecken für mich dann so richtig an.

Welcher Wein steht ganz oben auf Deiner Bucket List?

Ich bin kein Etikettentrinker, sondern eher an neuen Projekten von Jungwinzern interessiert. Vor allem in Regionen, wo man als junger Mensch kaum an Reben kommt, wie beispielsweise Champagne oder Burgund. Auf der Suche bin ich beispielsweise gerade – egal wo wir sind – nach Flaschen von Aurélien Lurquin aus der Champagne sowie der Domaine Dandelion aus dem Burgund.

Was trinkst Du gerne, wenn Du keinen Wein trinkst?

Zählt Champagner als Antwort? Ich trinke so gerne Winzerchampagner & Coteaux Champenois von jungen Winzern. Dieses Thema forcieren wir auch immer mehr auf unserer Weinkarte.

Wo ist Dein liebster Urlaubsort und warum?

Ganz klar: New York. Ich habe dort einen Teil meines Studiums verbracht und seitdem lässt mich die Stadt nicht mehr los. Es gibt gerade auch kulinarisch so viel dort zu entdecken. Einfach eine tolle Stadt.

Wo findest Du die beste Entspannung als Gegenpol zum Job?

Unser Privatleben und der Job sind eng miteinander verknüpft, was ich persönlich sehr schön finde. Für eine Auszeit von der Arbeit verreisen wir gerne oder gehen gemeinsam in Hamburg essen.

Wen würdest Du gerne mal auf ein Glas Wein treffen? Warum?

Mit Aldo Sohm würde ich gerne mal ein Glas Wein trinken und über Wein philosophieren. Aber auch die erste weibliche Master of Wine Asiens Jeannie Cho Lee beeindruckt mich sehr und es wäre toll, sie mal zu treffen.