Thomas Heinicke von to:mas Die Weinbar im Interview

Nachgefragt bei Thomas Heinicke | to:mas Die Weinbar in Alzey

Wie bist Du zum Wein gekommen & was fasziniert Dich bis heute daran?

Welcher Wein oder welches Weinerlebnis ist Dir prägend in Erinnerung geblieben? Warum?

Ich bin über meine Familie ganz früh mit Wein in Berührung gekommen. 1974 arbeitete meine Oma in einem VDP-Weingut in Bodenheim, zu Hause gab es also immer guten Wein. Meiner Meinung nach finden viele Menschen nicht zum Wein, weil sie nie einen guten probiert haben – bei uns hingegen war die Qualität von Anfang an präsent. Das fasziniert mich bis heute: Wein ist Genuss und eine unglaublich lebendige Facette. Jede Flasche, jeder Jahrgang erzählt eine eigene Geschichte. Außerdem verbindet Wein Menschen – genau wie im Wohnzimmer fühlt man sich wohl, tauscht sich aus und genießt den Moment.

Inhaber der to:mas Weinbar in Alzey bei der Auszeichnung zum WeinPlace 2025

Besonders prägend war für mich ein Champagner-Menü in den 80er Jahren. Damals war es unüblich, Champagner als Begleitung für ein komplettes Menü zu servieren, und es hat mich total begeistert. Ein weiteres Highlight war ein kalifornischer Rotwein aus dem Jahr 1976 aus dem Napa Valley mit meinem ersten Gastronomie-Partner Michael Müller – das war ein völlig neues Geschmackserlebnis für mich.

Welcher Wein steht ganz oben auf Deiner Bucket List?

Ich habe eher Wein-Themen auf meiner Bucket List als die eine Flasche. Besonders interessieren mich aktuell Naturweine, Burgund und Neuentdeckungen aus Georgien oder Portugal. Charaktervolle Weine, die zugleich zugänglich sind und Freude machen. Natürlich gibt es auch Klassiker, die man einmal probieren sollte, wenn es die Gelegenheit gibt – zum Beispiel Romanée-Conti La Tâche.

Was trinkst Du gerne, wenn Du keinen Wein trinkst?

Wenn es kein Wein ist, dann trinke ich meistens Wasser oder Kaffee oder auch Tee. Spannend finde ich auch die alkoholfreien Alternativen, weil die Qualität hier deutlich gestiegen ist und die Nachfrage wächst. Und natürlich, wenn Champagner mitzählt, dann… Champagner.

Wo ist Dein liebster Urlaubsort und warum?

Ich liebe die Natur, gutes Essen und die Zeit mit lieben Menschen. Deshalb bin ich gerne in Südtirol – Berge, Landschaft und kulinarische Highlights. Inspiration – auch für unsere Küche – finde ich außerdem in Tel Aviv oder in Südafrika. Thailand und insgesamt Südostasien reizen mich ebenfalls durch die Vielfalt und die Landschaften.

Wo findest Du die beste Entspannung als Gegenpol zum Job?

Am besten entspanne ich bei einer Cabrio-Tour mit meiner Frau in Rheinhessen oder der Pfalz – zuerst an den See und danach bei einem Kollegen mit einer schönen Weinkarte einkehren und das Leben genießen. Außerdem koche ich abends sehr gerne, das ist für mich ein perfektes Abschalten nach der Arbeit.

Wen würdest Du gerne mal auf ein Glas Wein treffen? Warum?

Ich würde sehr gerne Robert De Niro auf ein Glas Wein treffen. Seit ‚Taxi Driver‘ fasziniert mich die Person, und es wäre spannend, mit ihm ins Gespräch zu kommen.