Serhat Aktas vom Weinlobbyist im Interview

Nachgefragt bei Serhat Aktas | Der Weinlobbyist Berlin

Wie bist Du zum Wein gekommen & was fasziniert Dich bis heute daran?

Während meiner Ausbildung zum Restaurantfachmann habe ich die Berliner Jugendmeisterschaften, ein Wettbewerb von der DEHOGA und IHK, gewonnen. Da gab es einige Geschenke für den Sieger, unter anderem einen Schnuppergutschein für den Sommelier Lehrgang. Nach drei Tagen reinschnuppern habe ich mich mit dem Weinvirus infiziert. Der Rest kam dann relativ schnell. Wein ist mehr als nur ein Getränk oder Beruf. Er ist Kultur, Spaß und Lebensstil.

Serhat Aktas, Inhaber Der Weinlobbyist
Serhat Aktas, Inhaber Der Weinlobbyist

Welcher Wein oder welches Weinerlebnis ist Dir prägend in Erinnerung geblieben? Warum?

Es ist tatsächlich ein Sekt, der mich sehr geprägt hat. Im Jahre 2018 habe ich im Rheingau einen 2013er Rieslingsekt vom Weingut Dr. Wegeler von der Großen Lage Rothenberg im Glas gehabt. Er war fünf Jahre auf der Hefe und schmeckte auch so. Er war so komplex, dass ich mich in ihn verliebt habe. Glücklicherweise habe ich ein Jahr später erfahren, dass von dem Sekt 120 Flaschen weggelegt wurden, um sie fünf Jahre später, also nach zehn Jahren auf der Hefe, auf den Markt zu bringen. Ich habe die 120 Flaschen sofort gekauft und geduldig vier Jahre gewartet, damit die Hefe sich schön weiter zersetzen und mit dem Sekt fein verbinden kann. Letzten Monat habe ich ihn bekommen. Auf dem Etikett steht „Edition der Weinlobbyist“ drauf. Das lange Warten hat sich gelohnt, denn der Sekt hat sich fantastisch entwickelt.

Welcher Wein steht ganz oben auf Deiner Bucket List?

Der Wein aus meinem zukünftigen, eigenen Weingut.

Was trinkst Du gerne, wenn Du keinen Wein trinkst?

Bier, Gin-Tonic und Moscow Mule.

Wo ist Dein liebster Urlaubsort und warum?

Rheingau, weil es dort einfach wunderschön ist und durch mein Studium in Geisenheim zu meiner zweiten Heimat geworden ist.

Wo findest Du die beste Entspannung als Gegenpol zum Job?

Auf meinem Bett, mit Musik im Ohr und meinem Notizbuch. So kann ich am besten abschalten und mich tief in meinen eigenen Gedanken verlieren. Ja, wenn ich verlieren sage, meine ich das auch so! Dabei tauche ich auf eine magische Weise in eine Welt ein, in der ich mir die verrücktesten Sachen vorstellen kann. Genau auf diese Art komme ich auch auf neue Ideen. Nicht alle Ideen finde ich gut und setze sie auch um, weil mir zum Teil viele absurd-übertriebene Ideen in den Sinn kommen. Aber nach einer gründlichen Aussortierung entstehen ein paar neue, tolle Sachen.

Wen würdest Du gerne mal auf ein Glas Wein treffen? Warum?

Clint Eastwood… Nein, Spaß…  Gerne Leonardo DiCaprio, weil er mein Lieblingsschauspieler ist. Gut aber dieser Wunsch ist vermutlich unerreichbar. Daher lieber etwas realistischer und dann doch lieber Chris Hemsworth. Wobei ich zu Angelina Jolie auch nicht nein sagen würde. So als Randnotiz…