Simone Bartolini von der Barell Winebar im Interview

Nachgefragt bei Simone Bartolini | Barell Winebar Berlin

Wie bist Du zum Wein gekommen & was fasziniert Dich bis heute daran?

Ich komme ursprünglich aus der Weinregion Emilia-Romagna und ein gutes Glas Wein gehörte immer dazu. Das Bewusstsein dafür und die richtige Leidenschaft kam dann aber erst in Berlin. Nach meiner Hotel-Ausbildung in Italien kam ich 2010 nach Berlin und arbeitete direkt in der Gastronomie. Von meinen Kollegen dort habe ich viel lernen können. Außerdem habe ich viele Bücher und Blogartikel gelesen und bin immer tiefer eingestiegen. Dann auch mit einem WSET-Kurs und der Deutschen Wein- und Sommelier-Schule bei Jürgen Hammer und auch einem Sommelier-Lehrgang der IHK. Es fasziniert mich, dass man auch nach 13 Jahren in dem Bereich nicht alles wissen kann, aber immer mehr lernen will.

Die beiden Inhaber der Barrel Winebar vor dem Lokal
Simone Bartolini (rechts) und Martin Schlaffler (links), Inhaber der Barell Winebar

Welcher Wein oder welches Weinerlebnis ist Dir prägend in Erinnerung geblieben? Warum?

Sofort fällt mir einer meiner Lieblingsrotweine Turriga von Argiolas aus Sardinien ein. 2014 hatten meine Kollegen uns zur Hochzeit eine Holzkiste 2009er geschenkt. Inzwischen sind nur noch eine Flasche und die Kiste übrig und ich traue mich kaum, die Flasche zu öffnen. Den Jahrgang bekommt man auch sonst nirgends mehr und auf der Kiste sind noch alle Unterschriften der Kollegen.

Welcher Wein steht ganz oben auf Deiner Bucket List?

Eine Bucket List habe ich nicht wirklich, da ich mich vor allem für spannende Neuentdeckungen interessiere. Weine mit Charakter und Persönlichkeit, die ihr Gebiet widerspiegeln und eine Geschichte erzählen machen mich glücklich. Aber ein Glas Opus I aus Napa Valley würde mich dann doch auch interessieren.

Was trinkst Du gerne, wenn Du keinen Wein trinkst?

Ganz einfach und langweilig: Wein oder Wasser. Aber hin und wieder zum Beispiel bei der Familie auch mal ein schöner, im Barrique gereifter Grappa.

Wo ist Dein liebster Urlaubsort und warum?

Zum einen bin ich gerne in meinem Heimatland Italien. Es gibt so viele unterschiedliche Regionen, die ich aus einem anderen Blickwinkel neu entdecke, seitdem ich in Deutschland lebe und mit Wein arbeite. Aber auch Portugal und Griechenland bereise ich gerne und entdecken die typischen Weine, die so nur dort produziert werden.

Wo findest Du die beste Entspannung als Gegenpol zum Job?

Reisen ist meine große Leidenschaft. Aber auch in Berlin kann ich entspannen, zum Beispiel beim Entdecken von neuen Weinbars oder auch an den zahlreichen Seen und in der Natur rund um Berlin. Oder auch beim gemeinsamen Essen mit Freunden. Einer bringt Wein, der andere kocht dazu.

Wen würdest Du gerne mal auf ein Glas Wein treffen? Warum?

Es gibt niemand spezielles. Aber was Besonderes ist es für mich immer, mit den Winzern persönlich ein Glas ihres Weines zu trinken und über Wein zu philosophieren oder Anekdoten aus deren Alltag zu hören.