Riesling-Wein: Geschmack, Anbaugebiete und Herkunft

Unsere Winzer sind glücklich – erfahren die fruchtigen Weine, die aus der Rebsorte Riesling erzeugt werden, seit vielen Jahren eine hohe internationale Anerkennung und Nachfrage. Das Image der zitronengelben und brillant funkelnden Weine ist großartig – kein Wunder, denn die Riesling-Rebe gilt als die Königin der weißen Rebsorten und repräsentiert die deutsche Weinkultur wie keine andere.

Riesling: Herkunft

Die Herkunft der Rebsorte ist weitgehend ungeklärt. Es wird vermutet, dass der Riesling als eine natürliche Kreuzung aus der Rebsorte Heunisch und zwei weiteren Urreben entstand. Außerdem tauchte die Rebsorte vermutlich zum ersten Mal im Rheingau auf, wo sie bis heute weltweit größte Aufmerksamkeit genießt.

Was ist Riesling und wo kommt er her?

Riesling bezeichnet eine Rebsorte mit goldgelben Trauben sowie den daraus hergestellten Wein. Riesling-Weine gibt es in allen Geschmacksrichtungen und Qualitätsstufen. Traditionell erfolgt der Ausbau im Holzfass – so erlangt der Riesling ausreichend Struktur. Außerdem ist ein Riesling ganz besonders in der Lage, sein Terroir wiederzuspiegeln: Ob Schiefergestein an der Mosel, Buntsandstein im Elsass oder sehr kalkhaltige Böden, sie alle bringen einen Riesling mit besonderen Nuancen hervor, der seine Herkunft auf besondere Weise zum Ausdruck bringt.

Rieslingtrauben erkennbar an den kleinen dunklen Punkten auf der Schale

 

Ursprung des Namens „Riesling“

Auch der Ursprung des Namens „Riesling“ beruht auf Spekulationen. Es besteht die Vermutung einiger Etymologen, dass es sich um eine Abwandlung bzw. Weiterentwicklung des Wortes „Rußling“ handelt, da die schwarzen Punkte auf den hellen Beeren an Ruß erinnern. In einer Studie des Namensforschers Prof. Dr. Udolph findest du verschiedene Theorien zur Herkunft des Namens „Riesling“.

Riesling: Geschmack und Aromatik

Der Weißwein besticht durch ein feines Süße-Säure-Spiel: Von trocken bis süß gibt es ihn in allen Geschmacksrichtungen. Charakteristisch ist zudem, dass der Riesling durch unterschiedliche Bodenverhältnisse verschiedene Nuancen ausbildet wie kaum ein anderer Wein.

Riesling-Weine: Geschmacksvielfalt

Der klassische Riesling weist eine lebendige Säure sowie ein Apfel-Aroma auf. Die sehr jungen Weißweine zeichnen sich oft durch eine Zitrusnote auf, die sich – je älter der Wein – zu einem vollmundigerem Pfirsich- oder Aprikosen-Aroma entwickelt. Riesling wird in allen Geschmacksrichtungen aufgebaut. Von trocken, über halbtrocken und fruchtsüß bis hin zur Königsdisziplin den edelsüßen Riesling-Weinen. Die Farbe des Weines liegt zwischen einem blassen grünlichen Gelbton bis hin zu einer eleganten Bernsteinfarbe. Ein Riesling-Wein sollte frühestens ein Jahr nach Ernte getrunken werden, viele brauchen jedoch einige Jahre länger bis sie ihre optimale Trinkreife erreichen.

Wird die Rebsorte auf Schieferboden angebaut, schmeckt der Wein sehr mineralisch und erinnert an grünen Apfel, auf Bundsandstein gedeiht hingegen ein kräftiger Weißwein mit einem unverkennbaren Aprikosen-Duft. Je nach Bodenbeschaffenheit und Reifegrad der Beere können sich Aromen bis hin zu Mango, Ananas oder Passionsfrucht herausbilden. Aufgrund der natürlichen Säure wird der Riesling auch gern zur Sekt-Herstellung genutzt.

In jedem Fall ist der Riesling ein fruchtig-eleganter Weißwein – ob nun trocken oder süß, mit Zitrus- oder mit Pfirsichnote – hier findest sicher auch du deinen Favoriten.

Riesling: Weingläser auf einem Tisch, Personen im Hintergrund

 

Riesling zum Essen

Tipp: Riesling-Weine lassen sich hervorragend mit Speisen kombinieren. Ihr geringer Alkoholgehalt ebenso wie die vielfältigen Ausbaustile von trocken über lieblich bis edelsüß machen sie zu idealen Essensbegleitern. 

Meine Empfehlung: Genieße ein scharfes Chiligericht mit einer süßen Riesling Auslese.

RIESLING-ANBAUGEBIETE IN DEUTSCHLAND UND DER WELT

In den deutschen Weinbergen stehen mehr als 22.000 Hektar rund ein Drittel aller Riesling-Reben der Welt. Berühmt sind auch die Rieslinge aus den Weinbauanbaugebieten Oregon in Nordamerika und Eden Valley in Australien. Die Begeisterung der internationalen Weinkenner für das „deutsche Weinwunder“ hat sich der Riesling durch seine Leichtigkeit und Spritzigkeit verdient – Eigenschaften, die er den besonderen Klima- und Bodenverhältnissen verdankt.

Anbaugebiete in Deutschland

Die deutschen Weinanbaugebiete gehören zu den nördlichsten der Welt. Die lange Vegetationszeit und die vergleichsweise geringe Sommerhitze machen die Weine aus unserem Land filigran und nicht zu alkoholreich.

Neben dem Rheingau sind auch andere deutsche Weinregionen für ihren Riesling bekannt, wie z. B. Mosel, Mittelrhein und Nahe. Eine Riesling-Rebe stellt kaum Ansprüche an die Bodenverhältnisse, während sie ihrer späten Reife wegen noch möglichst bis in den Oktober hinein Sonne benötigt. Das macht sie zur perfekten Kandidatin für Steillagen, wo sie die besten Ergebnisse erbringt.

An der Mosel hat der dort in Hanglage verbreitete Schieferboden einen weiteren Vorteil: Die dunklen Steine speichern Wärme, die die Pflanze für die Reifung benötigt.

Rieslingtrauben an der Rebe

 

Anbau von Riesling weltweit

Weltweit wurden 2019 knapp 55000 Hektar Riesling angebaut. Die größten Anbauflächen gibt es hinter Deutschland in Frankreich, den USA und Australien.

In Nordamerika sorgt der Bundesstaat New York mit dem Anbaugebiet Finger Lakes und Oregon für Furore. In Kanada haben sich die Winzerinnen und Winzer hingegen auf Eiswein spezialisiert: Bei wenigstens -7°C müssen die Trauben hierfür am Stock gefrieren.